Windpower Monthly berichtet am 24. April 2018 von einer Energy Brainpool Analyse im Auftrag von Greenpeace. Unter Berufung auf Reports der International Energy Agency (IEA) wurden die Gestehungskosten für die Produktion von Wasserstoff aus überschüssiger Windenergie mit der Preisentwicklung von Erdgas verglichen.
Die Grundannahme des Vergleichs ist, dass der Preis für Erdgas in Zukunft ansteigt. Die Kosten für die Elektrolyse von Wasser mit Hilfe von Strom wird maßgeblich von den Kosten für den Elektrolyseur bestimmt. Und diese Kosten werden in den nächsten Jahren deutlich fallen, was die Gesamtgestehungskosten für durch Elektrolyse hergestellten Wasserstoff deutlich sinken lässt. Dieser Skaleneffekt in Verbindung mit den steigenden Erdgaspreisen führt zur Angleichung der Kosten in 2030 sowie einem deutlichen Kostenvorteil das Wasserstoffs in 2040.
Aus meiner Sicht sind zwei Dinge dabei wichtig:
- Die Produktion von Wasserstoff sollte tatsächlich CO2 frei sein. Das bedeutet wie hier im Falle der Nutzung von überschüssiger Windkraft komplett ohne CO2 Ausstoß erfolgen. Methoden wie das SMR, in dem Erdgas „verdampft“ und der dadurch entstehende CO2 Fußabdruck des Wasserstoffs im Nachgang per Zertifikate rein gewaschen wird sind zwar CO2 neutral, allerdings gelangt das klimaschädliche CO2 in die Atmosphäre und sollten daher vermieden werden.
- Die CCS Methode, bei der das im SMR Prozess anfallende CO2 in der Erde gespeichert werden soll, vermeidet das CO2 nicht. Dieses wird „weggesperrt“, jedoch kann ein Austreten in den nächsten 100 Jahren nicht 100%ig verhindert werden. Somit gewinnen wir zwar Zeit, lösen aber das CO2 Problem nicht nachhaltig. Dabei ist die CO2 freie Herstellung von Wasserstoff schon heute konkurrenzfähig.
Die Geschwindigkeit des Erfolges der Elektrolyse wird zukünftig von der Entwicklung der Anlagenkosten, der Preise für CO2 Zertifikate und der Entwicklung des Unterschieds der Strom- und Erdgas-/Erdölpreise abhängen.